Energiewende im Schloss Burgellern
Mit einem Blockheizkraftwerk in Kombination mit einem neuen hochmodernen Kochblock erzeugt das Hotel Schloss Burgellern in Scheßlitz bei Bamberg ab sofort auf nachhaltige Weise Energie und Wärme und spart über 60 Tonnen CO2 im Jahr ein.
Bei einem denkmalgeschütztem Schloss mit bis zu zwei Meter dicken Wänden kann man sich vorstellen, daß die Energiekosten nicht mit einem modernen Hotelbau vergleichbar sind. Aber mit der ständig verbesserte Technik der Blockheizkraftwerke (BHKW) und den steigenden Energiepreisen rechnete sich nun die Investition im Rahmen einer energetischen Sanierung aller „energiefressenden“ Bereiche.
Zusammen mit der Firma energypoint GmbH aus Holzhausen wurde in Burgellern in der vergangenen Woche ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb
genommen. Ein neuer, energieeffizienter Kochblock der Firma Wamsler bringt durch Induktionsplatten die Energie zu dem Zeitpunkt ans Kochgut, wenn Sie gebraucht wird und vermeidet eine Ressourcenverschwendung z.B. zwischen den Gängen.
Durch den Einsatz von ca 400 modernen LED Leuchten wird bis zu 80% Energie eingespart. Zudem verfügt das Hotel nun über eine kostenfreie E-Tankstelle für
Elektro-Autos und E-Bike-Lademöglicheiten in jedem Zimmer.
„Wir haben den bestehenden Brennwertkessel des Hotels im laufenden Betrieb um ein modernes BHKW ergänzt“, erläutert Joachim Kastner, Hoteldirektor mit einer Ausbilung als Diplom-Ingenieur. Das mit Erdgas betriebene Modul XRGI9 verfügt über einen Leistungsbereich von 4 bis 9 kwh elektrisch und 12 bis 20 kwh thermisch. Das ist nützlich weil das Gebäude nicht nur Hotelzimmer sondern auch einen Tagungsbereich für bis zu 120 Gäste und ein Restaurant mit 60 Plätzen beherbergt. Für die Spitzenlast steht weiterhin ein Gas-Brennwertkessel zur Wassererwärmung und für die Heizung zur Verfügung.
So kann das Hotel seine Wärme- und Stromversorgung nun wesentlich nachhaltiger, ressourcenschonender und unabhängiger vom Energiemarkt gestalten: Die bei der Stromerzeugung des Blockheizkraftwerks entstehende Abwärme wird ganzjährig effektiv für die Wärmeversorgung der Hotelzimmer, des Tagungsbereiches und der Erwärmung des Brauchwassers verwendet werden. Durch diese Art des Recyclings erzielt das BHKW einen Nutzungsgrad von bis zu 96 Prozent, das heißt bei der Energieumwandlung gehen nur etwa 4 Prozent der Energie in Form von nicht nutzbarer Abwärme „verloren“. Bei herkömmlicher Stromerzeugung sind dies bis zu 50 Prozent.Entsprechend wurde das BHKW bereits als zweites BHKW der Firma ecpower aus Dänemark mit dem blauen Engel ausgezeichnet.
Insgesamt spart das Schloss Burgellern dank BHKW, neuer Küche und dem Einsatz von LED pro Jahr 60 Tonnen CO2 ein, was einer Reduktion von 55 Prozent im Vergleich zur bisherigen Strom- und Wärmeerzeugung entspricht. „Damit kommen wir unserer Verantwortung als Familienunternehmen gegenüber den nachfolgenden Generationen nach, erfüllen die Wünsche vieler unserer Gäste und wirtschaften ökonomisch und ökologisch nachhaltig“, so Hoteldirektor Joachim Kastner über die Vorteile der „Energiewende“ im Schloss Burgellern.
Mit seiner CO2-Einsparung übertrifft das Hotel übrigens die Ziele der Energiewende der Bundesregierung. Diese sieht eine deutschlandweite Reduktion der
Treibhausgas-Emission von 40 Prozent bis zum Jahr 2020 vor.